Anna Amalia von Braunschweig-Wolfenbüttel - Biographie

geb. am 24. Oktober 1739 in Wolfenbüttel
gest. am 10. April 1807 in Weimar 

Ohne sie hätte es die Weimarer Klassik nicht gegeben - Anna Amalia. Sie wurde als braunschweigische Prinzessin im Wolfenbüttler Schloss geboren. Sie war das fünfte von insgesamt dreizehn Kindern des Herzogs Karl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel und dessen Frau Philippine Charlotte von Preußen. Bereits als Kind bekam sie eine umfangreiche Ausbildung durch den Theologen und Hauslehrer Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem. Mit sechzehn Jahren (am 16. März 1756) wurde sie mit Ernst August II. Constantin von Sachsen-Weimar verheiratet. Durch die schnelle Heirat sollte die Erbfolge des Hauses Sachsen-Weimar gesichert werden. In kurzem Abstand gebar sie ihrem Gatten zwei Söhne. Am 28. Mai 1758 verstarb ihr Gatte Ernst August. Er hinterließ seine schwangere Gemahlin und den erstgeborenen minderjährigen Sohn Carl August. Die Geburt des zweiten Sohnes Constantin erlebte ihr Ehegatte nicht mehr. Anna Amalia übernahm am 30. August 1759 für ihren minderjährigen Sohn die Regentschaft. Als Regentin führte sie bis zur Volljährigkeit ihres Sohnes  Carl August die Regierungsgeschäfte sehr umsichtig 

So pflegte sie als Ausgleich zu den schweren Regierungsgeschäften die Musik und ließ sich von Ernst Wilhelm Wolf in Komposition und Klavier unterrichten. Ihre musikalischen Salons waren weithin berühmt. Anna Amalia konnte sich von nun an voll und ganz den Künsten widmen. Sie gründete u.a. das Deutsche Schauspiel in Weimar. Zu Anna Amalias berühmt gewordener „Tafelrunde“ trafen sich ab 1775 regelmäßig die "Großen der Geistesgeschichte" zum lebhaften Gedankenaustausch über Fragen der Kunst, Musik, Literatur und Theater. Unter ihnen befanden sich u.a. Goethe, Herder, Wieland, von Seckendorff und Knebel. Im Musikzimmer ihres Witwensitzes im Wittumspalais findet man noch heute die von ihr gespielte Harfe und einen originalen Hammerflügel.  

1788 begab sie sich für längere Zeit nach Italien, wo sie bis 1790 die bildenden Künste und Musik studierte. Um 1799 verfasste sie ein musiktheoretisches Werk.  

Anna Amalie betrachtete sich selbst nicht als Komponistin. Sie verfügte aber über eine solide Ausbildung und ein ausgeprägtes Stilgefühl, von denen ihre Musik zeugt. Sie gilt als Begründerin des "Weimarer Musenhofs“. 

Nach ihr benannt wurde die weltbekannte Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar.